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Mobi.E will das Auflade-Modell von Elektrofahrzeugen internationalisieren

31.01.2023

Das öffentliche Unternehmen Mobi.E, das das Netz für Elektromobilität in Portugal verwaltet, möchte in den nächsten Jahren das portugiesische Modell für das Aufladen von Elektrofahrzeugen internationalisieren, um die Interoperabilität zwischen den Ländern zu ermöglichen. Spanien, England und Belgien haben bereits Interesse gezeigt.

Der Präsident von Mobi.E, Luís Barroso, sagte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Lusa, dass das Unternehmen eine definierte Strategie für die kommenden Jahre habe, die die Internationalisierung des Auflade-Modells beinhalte: "Immer mehr Länder hören sich bei uns um, weil sie die Dynamik der Europäischen Union in Bezug auf die Gesetzgebung kennen. Sie sind der Meinung sind, dass Portugal nicht nur ein guter Versuchsballon ist, sondern zeigt, was eine Lösung sein könnte, die in anderen Ländern übernommen werden kann."

Derzeit besteht Mobi.E aus einer Reihe privater Netze, die seit 2020 miteinander konkurrieren. Derzeit gibt es mehr als 75 Betreiber von Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

In Anbetracht der Pläne der Europäischen Union (EU), die Gesetzgebung im Mobilitätssektor mit der Verabschiedung einer Verordnung über Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe (AFIR) zu modernisieren, ist Luís Barroso der Ansicht, dass Portugal zwölf Jahre voraus sei: "Es handelt sich um eine Verordnung, die viele der Grundsätze der portugiesischen Gesetzgebung aus dem Jahr 2010 übernimmt. Die europäische Gesetzgebung wird das "Roaming" von Netzen fördern. Das ist unser Netz bereits: ein "Roaming" zwischen verschiedenen privaten Netzen, um es den Nutzern zu ermöglichen, unabhängig von dem Land, in dem sie reisen, den eigenen Vertrag zu nutzen, um mit einem Elektrofahrzeug unterwegs zu sein."

Mobi.E hat sich zum Ziel gesetzt, die Nutzung des Netzes bis 2025 jedes Jahr zu verdoppeln. Im vergangenen Jahr gab es fast 2,5 Millionen Verladungen, was einer Steigerung von 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Doch dieser Wert entspreche nur 25 Prozent der Kapazität des Netzes, was zeige, dass das Netz auf einen erwarteten Anstieg der Nutzung vorbereitet sei, so Barroso. Laut dem EU-Wiederaufbauplan (PRR) sollen bis Ende 2025 15.000 Ladepunkte zur Verfügung stehen. Derzeit verfügt das Netz über 5.600 Punkte und ist in allen 308 Gemeinden des Landes vertreten.

Quelle: Jornal de Negócios