Daniela Stocksreiter-Antunes Ferreira
Koordination Projekte
+351 938 804 366 daniela-stocksreiter@ccila-portugal.comIn Portugal liegt der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch bei etwa 195 Litern pro Einwohner. Das Land erlebt zunehmend klimatische Extreme – wie im März 2025 mit ungewöhnlich viel Regen und Kälte – während der langfristige Trend rückläufige Niederschläge zeigt: Seit 1960 sinken diese im Schnitt um rund 20 mm pro Jahrzehnt. Besonders betroffen sind der Süden Portugals und die Algarve. Im Jahr 2024 verzeichnete die Region eine schwere Dürre, mit Niederschlagsmengen deutlich unter dem Durchschnitt und Wasserreserven teils nur bei 8 – 15 %. Zudem gehen jährlich rund 30 % des gelieferten Wassers durch veraltete Verteilungs- und Abwassersysteme verloren.
Trotz kurzfristiger Regenphasen wie im März 2025 bleibt die Wasserknappheit in der Algarve ein wachsendes Problem, das dringenden Handlungsbedarf erfordert. Neben Maßnahmen wie Abwasser- und Regenwassernutzung sowie Schlammverwertung müssen auch technische Lösungen einbezogen werden. Daraus ergeben sich interessante Geschäftschancen für deutsche Unternehmen, die innovative Lösungen in der Wasserwirtschaft anbieten.
In diesem Zusammenhang führte die AHK Portugal, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), vom 19. bis zum 23. Mai 2025 eine Geschäftsanbahnungsreise für deutsche Unternehmen und Anbietende von Lösungen in der Wasserwirtschaft und Greentech mit Fokus Wasserknappheit in der Algarve durch.
Im Vorfeld wurde ein Zielmarktwebinar durchgeführt, das einen detaillierten Einblick in den portugiesischen Wasser- und Abwassersektor sowie relevante Informationen zu den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie interkulturelle Aspekte Portugals vermittelte. Die Geschäftsanbahnungsreise begann daraufhin am 19. Mai mit dem Briefing mit den deutschen Teilnehmenden und Vertretenden der GTAI, der Botschaft und der AHK Portugal. In diesem wurden u.a. das Markterschließungsprogramm für KMU im Allgemeinen vorgestellt sowie der Programmablauf der gesamten Geschäftsanbahnungsreise erläutert.
Am 20. Mai 2025 fand daraufhin die Präsentationsveranstaltung zum Thema “Wasserwirtschaft und Greentech mit Fokus Wasserknappheit in der Algarve und im Süden Portugals“ statt, in der deutsche und portugiesische Fachreferierende umfassend über die Rahmenbedingungen und Neuigkeiten zu den entsprechenden Themenbereichen in beiden Ländern referierten. Die neun deutschen Unternehmensvertretenden stellten zudem ihre Technologien und Dienstleistungen einem breitgefächerten Publikum portugiesischer Branchenteilnehmenden vor. Darüber hinaus konnten sie einen Einblick in die Herausforderungen und Technologien in den Bereichen Wasserwirtschaft und Greentech in Portugal gewinnen, Entwicklungspotenziale und Absatzmöglichkeiten identifizieren sowie Geschäftskontakte knüpfen. Die knapp 80 Teilnehmenden beider Länder äußerten sich sehr zufrieden über das Fachwissen der anwesenden Fachreferenten und den damit verbundenen Erfahrungsaustausch.
Am Folgetag organisierte die AHK Portugal Besuche lokaler Referenzobjekte inkl. Networkmöglichkeiten mit der deutschen Delegation und segmentspezifischen Stakeholdern: die Pilot-Fischzuchtstation EPPO in Olhão, ein Forschungszentrum für nachhaltige Aquakultur und Kreislaufsysteme im Naturpark Ria Formosa, sowie das Amendoeira Golf Resort in Alcantarilha, das fortschrittliche Technologien zur Wasserüberwachung und -einsparung im Rahmen eines integrierten Bewässerungskonzepts einsetzt.
In den darauffolgenden Tagen konnten die deutschen Unternehmensvertretenden in knapp 60 individuellen, von der AHK Portugal im Vorfeld vereinbarten, B2B-Meetings mit potenziellen portugiesischen Geschäftspartnern konkrete Geschäftsmöglichkeiten identifizieren, Partnerschaften eingehen und ihr Netzwerk auf dem portugiesischen Markt erweitern.
Sowohl beim Networking auf der Präsentationsveranstaltung als auch bei den B2B-Meetings wurden die Austauschmöglichkeiten von allen Seiten aktiv genutzt und es konnten bereits konkrete positive Ergebnisse erzielt werden, die eine fundamentale Basis für eine weiterführende Zusammenarbeit schaffen. Die starke Beteiligung und die vielversprechenden Ergebnisse unterstreichen den Erfolg dieser Initiative und zeigten deutlich die Relevanz der Förderung internationaler Partnerschaften für eine breite Anwendung innovativer Methoden und Produkte für das Wasser- und Abwassermanagement in Portugal auf.
Folgend stehen die Präsentationen zum Download zur Verfügung:
Diese Geschäftsanbahnung wird unterstützt von dem German Water Partnership e.V. (GWP) und dem VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate als Projektpartner in Deutschland sowie von der Portugiesischen Umweltagentur (APA), dem Verband der portugiesischen Unternehmen des Umweltsektors (AEPSA), dem Portugiesischen Umwelt-Verband ZERO, dem portugiesischen Rat der Golfindustrie (CNIG), der überregionalen Verwaltung des Wasserversorgungs- und Abwassersystems der Algarve (Águas do Algarve), sowie dem Fraunhofer Center for Smart Agriculture and Water Management (Fraunhofer Portugal AWAM) als Projektpartner in Portugal durchgeführt.
Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU). Unter www.gtai-exportguide.de kann eine Übersicht zu weiteren Projekten des MEP abgerufen werden.
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